Pater Siegfried Kettner: Der Geist der Gemeinschaft zählt

Pater Siegfried Kettner ist begeisterter Salesianer Don Boscos. Sein Leben als Ordensmann bezeichnet er als flexibel, an Gott habe er nie gezweifelt. Die Salesianer hat Siegfried Kettner mit 18 Jahren in Horn kennengelernt, als er sich im Canisiusheim auf die Matura vorbereitete. Bald wurde ihm klar, dass der Weg des Ordenspriesters der richtige für ihn sein könnte. „Schlussendlich zählt der Geist einer Gemeinschaft und darum bin ich Salesianer geworden“, sagt er.

Die Priesterweihe empfing er 1995. Sein Leben als Ordensmann bezeichnet er als flexibel. „Wir sind durch unsere Gelübde an die Provinz gebunden und nicht an ein Kloster.“ Daher können die Aufgaben und Wohnorte wechseln, der Tagesablauf richte sich nach der Pastoral und nicht nach den Gebetszeiten.

Flexibilität ist bei seinen vielen Aufgaben wichtig. Pater Kettner ist Direktor im Wiener Don Bosco Haus und leitet die Gemeinschaft der Mitbrüder im Haus. Außerdem ist er Vikar im Provinzialrat, wo er die Vertretungen für den Provinzial übernimmt. Und er ist Provinzausbildungsleiter, führt Gespräche mit Interessenten und organisiert die Ausbildung der Mitbrüder. „Und schließlich bin ich Priester“, sagt er. „Es gibt Taufen, Hochzeiten und Schulmessen und natürlich die seelsorgliche Begleitung.“

Am Weg zur Priesterweihe und auch später als Ordensmann habe er nie an Gott gezweifelt. „Manchmal denke ich mir, Gott macht es mir leichter, weil ich es schwerer nicht schaffen würde.“ Dabei sei er nicht leichtgläubig, sondern auch gegenüber der Kirche als Institution durchaus kritisch. „Aber an Gott habe ich nie gezweifelt und ich bin an ihm nie verzweifelt.“

Und Don Bosco? „Das Feld der Jugendarbeit, das er aufgetan hat, ist zeitlos“, sagt Pater Kettner. „Die Bedürfnisse ändern sich, aber der Zugang ist gleich geblieben, jungen Menschen, Chancen zu eröffnen.“

(Erschienen im September 2011)